Werte Leser. Die meisten Bürger fürchten sich vor Einbrechern, möchten mit diesen Leuten nichts zu tun haben. Zu recht oder aus Unwissenheit?
Wir haben in der Redaktion einen Einbrecher auf frischer Tat überrascht, zu Boden gerungen und zu einem Interview gezwungen. Lesen sie selbst, was dieser Mann zu sagen hat


Ahrensböker Nachrichten (AN):"Wie fühlen sie sich?"

Einbrecher:"Nun, wo die Schmerzen nachlassen, ein wenig besser."

AN:"Die Schmerzen haben sie sich selbst zuzuschreiben. Warum brechen sie auch in unsere Redaktion ein?"


Einbrecher:"Das ist mein Beruf und eben mein Berufsrisiko."


AN:"Haben sie nichts vernünftiges gelernt? Sie hätten doch Handwerker werden können"


Einbrecher:"Ich bin Handwerker und was ich mache, ist harte körperliche Arbeit. Hier, mein Werkzeug. Fassen sie mal an."


AN:"Ein Brecheisen!"


Einbrecher:"Und was für eins. 12 Kilo schwer und von Hand in Japan geschmiedet. 15 Monate hat es gedauert, bis dieses wunderbare Werkzeug fertig war und es ist sein Geld wert."


AN:"Das überrascht nun doch. Sie haben das Brecheisen bezahlt?"


Einbrecher:"Wo denken sie hin. Ich bin da eingebrochen und habe es gestohlen."


AN:"Wie sehen sie sich selbst? Sind sie ein übler Krimineller oder ein Opfer der Gesellschaft?"


Einbrecher:"Opfer der Gesellschaft, natürlich. Wären die Leute kooperativer, hätten wir alle etwas davon."


AN:"Alle?"



Einbrecher:"Natürlich. Ich würde viel Zeit sparen, die ich ansonsten für das Aufhebeln von Fenstern und Türen verschwende. Auch ich freue mich über einen frühen Feierabend. Und die Leute würden sich sicher besser fühlen. Vom moralischem Standpunkt aus gesehen. Geben ist seliger denn nehmen. Immerhin biete ich ja auch einen speziellen Service an."


AN:"Und der wäre?"


Einbrecher:"Ich mache zum Beispiel Hausbesuche."


AN:"Sie können doch nicht erwarten, dass ihnen die Leute auch noch die potenzielle Diebesware liefern."


Einbrecher:"Warum nicht? Ich biete das an aber der rückständige Ahrensböker nimmt so einen Service nicht an."


AN:"Nun gut. Möchten sie den Ahrensbökern noch einen guten Rat geben?"


Einbrecher:"Na klar, danke, dass sie mir die Gelegenheit geben. Also, liebe Ahrensböker. Lassen sie sich nicht bange machen. Nicht jedes Fenster muss einbruchssicher sein, nicht jede Tür muss permanent verschlossen sein.


AN:"Danke für das Gespräch. Und lassen sie sich hier nie wieder sehen ansonsten werden sie spüren, dass so ein Brecheisen zu Praktiken verwendet werden kann, die sie sich nicht vorstellen wollen.


Einbrecher:"Keine Sorge. Bei einem Bruch im Sado-Maso-Club wurde ich auch überrascht und habe Dinge erlebt, die sie sich nicht vorstellen können. Ihr Ahrensböker stellt Marquis de Sade glatt in den Schatten.