Bürgermeister: "Ruhe bitte, wir wollen anfangen. Also, ich erzähle ihnen nichts Neues wenn ich sage, dass die Kassen leer sind. Ahrensbök ist faktisch pleite."

Greta Harms (Grüne): "Das liegt aber nicht an unserem Ausflug nach Hamburg".

Bürgermeister: "Nein, natürlich nicht. Außerdem war es kein Ausflug, sondern eine Informationsreise. Der nächtliche Absacker in der Bar auf St. Pauli war zwar recht teuer, aber das hat keinen Einfluss auf die finanzielle Lage Ahrensböks. Solche parteiübergreifenden Reisen fördern das gegenseitige Verständnis". Zurück zur prekären finanziellen Situation. Hat jemand Vorschläge?"

Hinnerk Rosenbach (SPD): "Steuererhöhungen. Laut Umfragen sind 70% der Bundesbürger begeisterte Steuerzahler. Da werden sich die Leute regelrecht freuen, wenn sie noch mehr zahlen können."

Bürgermeister: "Diese 70% dürften allesamt außerhalb Ahrensböks leben. Kürzlich erzählte mir ein Ahrensböker, dass "die da im Rathaus" nur nicht auf dumme Gedanken kommen sollen und die Steuern erhöhen. Dann würden aufgebrachte Bürger das Rathaus stürmen. Gibt es noch andere Vorschläge?"

Gunnar Thomsen (CDU): "Wir können eine Straße bauen, bzw. sanieren."

Bürgermeister: "Haben sie nicht zugehört? Wir wollen Geld einnehmen und nicht ausgeben. So eine Straße ist aasig teuer."

Gunnar Thomsen: "Eben, wir zahlen ja auch nicht, sondern die Anlieger. Pro Meter Straßenfront zahlt der Anlieger 1000 Euro. Wir suchen uns eine schöne lange Straße mit vielen Anliegern und kassieren die ab. Wer nicht zahlen kann oder will, wird per Zwangsversteigerung zur Kasse gebeten. Uns entkommt niemand."

Bürgermeister: "Und wie soll das gehen? Die Straßenbaufirma will doch auch bezahlt werden, da bleibt doch für uns nichts."

Gunnar Thomsen: "Die Formulierung "will bezahlt werden" ist schon goldrichtig. Wir zahlen aber nicht. Die Firma bekommt etappenweise nur so viel ausbezahlt, dass sie weiterarbeiten kann. Ist die Straße dann fertig, gehen wir sie mit der Lupe ab und reklamieren jede Unebenheit. Das machen wir solange, bis der Laden pleite ist und wir behalten das Geld."

Greta Harms: "Das ist aber kriminell. So etwas dürfen wir nicht machen."

Gunnar Thomsen: "Das ist bei der öffentlichen Hand doch gang und gebe. Das machen viele Städte und Kommunen. Wir wären nicht die Ersten."

Bürgermeister: "Das können wir aber nicht mit den ortsansässigen Firmen machen."

Gunnar Thomsen: "Richtig, und deshalb suchen wir uns eine die etwas weiter weg ist. Aus MeckPomm zum Beispiel."

Bürgermeister: "Hmmmmm, das hat etwas für sich. Suchen wir uns also eine sehr lange Straße aus. Wenn es klappt, dann sanieren wir sämtliche Straßen in der Gemeinde und wir liegen finanziell im plus."

Greta Harms: "Also ich bin dafür. Dann können wir ja mal einen Ausflug nach Brasilien machen."