Auch wenn viele Holsteiner meinen, dass Ahrensbök und Kunst wie Feuer und Wasser sind, so hat sich doch eine kleine Künstlerszene herausgebildet. Im Mittelpunkt dieser Künstlerszene steht Eberhard "Ebbi" Schubert, der vor Jahren aus Neustadt kommend in Ahrensbök eine neue Heimat gefunden hat. Schubert versteht sich als Aktionskünstler und hat mit provozierenden Werken mehr als einmal die Gemüter der Ahrensböker erhitzt. Derzeit läuft ein Verfahren gegen Schubert. Wir hatten die Gelegenheit mit dem umstrittenen Künstler zu sprechen.

Ahrensböker Nachrichten (AN):"Herr Schubert, danke dass sie sich die Zeit nehmen mit uns zu sprechen."

Schubert:"Keine Ursache."

AN:"Sie sind verklagt worden, ein Verfahren läuft, was ist passiert?"

Schubert:"Ein Kunstwerk ist nicht verstanden worden, das ist ein Problem, was mich seit Jahren begleitet."

AN:"Was für ein Kunstwerk ist es denn?"

Schubert:"Salopp gesagt ein Kackhaufen, der genau dort platziert wurde, wo sich die Ahrensböker Hauptstraße in Lübecker und Plöner Straße teilt."

AN:"Und das wurde nicht verstanden?"

Schubert:"So ist es. Irgendein Ignorant rief die Polizei, die das Werk in völliger Unkenntnis als, so wörtlich, Scheiße bezeichnete."

AN:"Unglaublich!"

Schubert:"Sie sagen es."

AN:"Und wie lautet die Anklage?"

Schubert:"Grober Unfug."

AN:"Was wollten sie mit dieser Aktion zum Ausdruck bringen?"

Schubert:"Nun, angesichts der gegenwärtigen globalen Situation habe ich mich gefragt, was die Künstler dieser Welt eigentlich dazu beitragen können, das Chaos abzuwenden, den drohenden Untergang der Welt zu thematisieren um die Menschen zu sensibilisieren."

AN:"So etwas muss aber auch verstanden werden. Der Ahrensböker neigt ja bekanntlich zur Begriffsstutzigkeit. Warum aber direkt zwischen Lübecker und Plöner Straße, wäre das Rathaus nicht passender gewesen?"

Schubert:"Bis dahin habe ich es nicht mehr geschafft."

AN:"Was haben wir als nächstes Werk von ihnen zu erwarten?"

Schubert:"Angedacht ist das gemeinsame in den Flörkendorfer Teich pinkeln, das am 21.Juni stattfinden soll. Alle Ahrensböker sind aufgerufen teilzunehmen."

AN:"Welchen Sinn macht diese Aktion?"

Schubert:"Es soll zeigen, dass der Mensch Teil der Natur ist. Das Wasser, welches er trinkt, wird zu Urin und dieser wird der Natur zurückgegeben. Der Kreislauf des Lebens wird so greifbar gemacht."

AN:"Vielen Dank für das Gespräch."


Ist das Kunst oder kann das weg? Bei kaum einem anderen Künstler stellt man sich diese Frage häufiger.
Schubert im Selbstportrait