Imageberater:"Guten Tag, mein Name ist Schulz, Norbert Schulz. Ich bin Imageberater und habe beim Bürgermeister einen Termin."


Vorzimmerdame:"Wie schön, ich melde sie flugs an."


Bürgermeister:"Herr Schulz, wie schön, dass sie so schnell kommen konnten."

Imageberater:"Dafür bin ich bekannt, fragen sie da gerne meine Frau. Hähähähä".

Bürgermeister:"hm, wie bitte?"

Imageberater:"Kleiner Scherz, lockert die Atmosphäre."

Bürgermeister:"Aha. Nehmen sie doch bitte Platz."

Imageberater:"Sie haben es dringend gemacht, ein Notfall sozusagen. Wie kann ich ihnen helfen?"


Bürgermeister:"Tja, Desaster ist das richtige Wort für die derzeitige Lage. Ahrensbök hat mehr als 8 Millionen Euro Schulden und die Leute machen mich dafür verantwortlich."


Imageberater:"Unglaublich, diese ungebildeten Halunken."


Bürgermeister:"Richtig, endlich sagt es mal jemand. Ich bin doch immer nur für die positiven Meldungen zuständig. Wenn die Sonne lacht, hat's der Bürgermeister gemacht, sagt meine Frau immer und die glaubt das sogar."


Imageberater:"Immerhin sind sie so professionell, dass sie mit der schlechten Nachricht bis nach den Wahlen gewartet haben. Da stehen sie den Politikern in Kiel und Berlin nicht nach.


Bürgermeister:"Danke für's Lob. Ich bin zwar nur Bürgermeister eines miesen Provinzkaffs aber dennoch nicht so dumm, dass ich mir meine Zukunft kaputt mache. Wenn ich nicht gewählt worden wäre, dann hätte ich wieder zurück auf's Amt gemusst. Hartz IV, sie verstehen?"


Imageberater:"hm,hm,hm und ich soll ihnen nun also helfen, die Ahrensböker weiter zu verarschen?"


Bürgermeister:"Na, na. So will ich das nun nicht sehen. Wir müssen unsere Politik dem Bürger erklären. Der Pöbel, oder wie Sigmar es sagen würde, das Pack, hat doch den Durchblick nicht. Was weiß denn Hinz und Kunz?"


Imageberater:"Ja, das ist der Fluch der Mächtigen. Niemand versteht worum es geht aber alle wissen es besser. Ich habe mir schon ein paar Gedanken gemacht und spezifisch für Ahrensbök ein paar Vorschläge ausgearbeitet. Wie wäre es, wenn sie in einer spektakulären Aktion über's Wasser gehen?"


Bürgermeister:"Habe ich vor drei Jahren schon gemacht. Die Leute waren auch echt überrascht. Das war auch der Grund für meine Wiederwahl. Allerdings ist der Flörkendorfer Teich seitdem nicht mehr zugefroren gewesen, sonst hätte ich das gerne noch mal wiederholt."


Imageberater:"August der Starke verbog Hufeisen. Wie wäre es, wenn sie ein Telefonbuch zerreißen würden? So wie einst Graf Luckner."


Bürgermeister:"Habe ich im stillen Kämmerlein schon geübt aber selbst das 25-Seiten Telefonbüchlein von Ahrensbök schaffe ich nicht. Selbst die LN ist so nicht kaputtzukriegen. Schade, dass es die Ahrensböker Nachrichten nicht mehr gibt."


Imageberater:"Und ein Auftritt bei Jauch? Wer wird Millionär, das würde die Leute hier sehr beeindrucken."


Bürgermeister:"Das glaube ich gerne. Allerdings würde dieser gute Eindruck nur solange halten, bis die Fragerei beginnt. Ich habe absolut keine Allgemeinbildung."


Imageberater:"Dann bleibt nur noch der persönliche Kontakt zu der Bevölkerung. Die Damen ein wenig becircen und den Männern unkorrekte Witze erzählen."


Bürgermeister:"Das würde ich schon hinbekommen aber leider reicht mein Einkommen nicht um noch mehr Alimente zu zahlen als bisher. Aus dieser ganzen Becircerei sind schon 5 Kinder entstanden."


Imageberater:"Dann gehen sie verstärkt auf die älteren Wähler zu. Besuche im Altenheim sind doch immer gut."


Bürgermeister:"Öhäm, das habe ich bereits gemacht. Dort wollten mich die Damen immer....naja....also...becircen, nicht wahr. Das letzte Mal konnte ich im wahrsten Sinne des Wortes mit Müh' und Not meinen nackten Arsch retten."


Imageberater:"Oje, das wird dann doch härter als gedacht. Wir sollten abbrechen und auf morgen verschieben."


Bürgermeister:"Ich könnte Wein in Urin......."


Imageberater:"Guter Ansatz. Bis morgen dann...."