Mein Name ist Herbert, wobei der Name eher wie Häärbäärdtz ausgesprochen wird. Ich wohne in der Lindenstraße in Ahrensbök. Also nicht in der Straße, sondern an der Straße. In einem Haus, was an der Straße steht. Oder neben der Straße? Aber es heißt ja auch Anwohner und nicht Nebenwohner.
Nachdem ich also im August 2017 mein Jubiläum "25 Jahre arbeitslos" feiern konnte, hat mir meine Job-Center Tussi, Frau Fist, einen Job angeboten, den ich nicht ausschlagen konnte, weil er meinen Interessen nahe kommt. Was gibt es schöneres als Arbeit und Hobby zusammenzufügen. Ich trat meinen neuen Job als Zuhälter pünktlich an. Es war ein sehr großes Gebäude mit defekter Türschließanlage. So musste ich mich an dieser Tür positionieren und die Tür zuhalten. Das mache ich seitdem. Von 6 Uhr früh bis 17 Uhr 30 bei Wind und Wetter. Auf meine Frage, warum man diese Schließanlage nicht repariert, wurde mir gesagt, dass die menschliche Komponente in Form eines Zuhälters einen positiven Einfluss auf Besucher und Arbeitskräfte in dem Gebäude hat. Darüber hinaus bezahlt das Job-Center den kompletten Lohn. Das ist erheblich billiger als die Reparatur der Anlage.
Ich fühle mich benutzt und gedemütigt. Ich kann meine fraglos vorhandenen Talente nicht einbringen.


Herbert hat es nicht leicht...