Mal Hand aufs Herz, haben sie schon mal in Ahrensbök ein herzhaftes, schallendes Gelächter gehört? Wenn ja, dann gehören sie zu jenen glücklichen Zeitgenossen, die andernorts schon mal Nessi oder den Yeti gesehen haben. Wir sprachen mit dem Bürgermeister.


Ahrensböker Nachrichten (AN):"Herr Bürgermeister, gestern war der erste April und niemand hat es bemerkt?"

Bürgermeister:"Ach, gestern war das?"

AN:"Sie haben es also selbst nicht mitbekommen?"

Bürgermeister:"Die Arbeit, die bringt mich noch um. Ich habe so viel zu tun, dass ich manchmal nicht weiß, ob Ostern oder Pfingsten ist. Da kann so ein erster April schon mal vergessen werden."

AN:"Es gab in Ahrensbök keinen einzigen Aprilscherz. Wie ist das möglich?"

Bürgermeister:"Die Lage ist eben sehr ernst und unsere Hoffnung auf Humorimport hat sich leider nicht bestätigt."

AN:"Humorimport?"

Bürgermeister:"Sehen sie, wir haben rund 150 Flüchtlinge aufgenommen. Sie stammen aus unterschiedlichsten Ländern. Dort, so haben wir vorher kalkuliert, wird auch gelacht und unsere Hoffnung war eben, dass der darbende Humor in Ahrensbök durch die Aufnahme dieser Flüchtlinge neu belebt wird."

AN:"Aber dem ist nicht so?"

Bürgermeister:"Nein. Je nach kulturellem Hintergrund sind Witze aus dem Ausland nicht immer verständlich."

AN:"Ein Beispiel?"

Bürgermeister:"Ein Witz aus Niger. Kommt ein Weißer nach Niger und wird von Löwen gefressen. Das ist nicht sonderlich komisch aber in Niger machen sich die Leute dabei nass vor lachen.

AN:"Da funktioniert der Humortransfer also nicht?"

Bürgermeister:"Nein und vor allem auch nicht, weil die Witze oft nur in der Landessprache erzählt werden."

AN:"Und nun?"

Bürgermeister:"Wir haben gehört, dass in der Mongolei eine weltweit einmalige Humorlandschaft bestehen soll. Jeder Mongole ist ein begnadeter Alleinunterhalter. Wir haben Kontakt zur mongolischen Regierung aufgenommen um ein Kontingent von 100 Mongolen zu erhalten. Wenn alles gut geht, werden wir diese Retter des Humors bereits im August begrüßen können."

AN:"Es muss einmal gesagt werden, Herr Bürgermeister, aber ohne sie wäre Ahrensbök verloren, würde zur Metropole der Misanthropen."

Bürgermeister:"Danke für das Lob, aber um zu Tropen zu werden, fehlt es noch an Wärme. Vielleicht sollten wir uns Gedanken um die Ansiedlung von Homos machen?"

AN:"Öhäm, wir bedanken uns für das Gespräch."

Erstaunlicherweise haben sich zahlreiche Ahrensböker per Leserbrief gemeldet und ihren Unmut über den Artikel kundgetan. Hier eine kleine Auswahl.....

Heidi Z. aus Holstendorf schreibt:"Angesichts dieser Worte des Bürgermeisters fehlt mir jeglicher Humor so etwas zu akzeptieren. Erst kürzlich wurde schallend gelacht. Ich selbst war dabei, als sich bei einer Beerdigung der Humor Bahn brach.

Torsten K. aus Lebatz:"Der Bürgermeister sollte nicht von sich auf andere schließen. Nur weil er zuhause nichts zu lachen hat, muss das nicht bedeuten, dass es allen so geht."

Peter X. aus Tankenrade:"Nur weil in Ahrensbök wenig gelacht wird, heißt das noch lange nicht, dass es dort keinen Humor gibt. Der Ahrensböker lacht qualitätsbewusst. Billige Scherze werden natürlich nicht goutiert. Witze mit Niveau werden aber gebührend gewürdigt."

Katja J. aus Dunkelsdorf:"Der Bürgermeister ist die personifizierte Spaßbremse. Man denke doch nur an den 15. August 2017 zurück, als er öffentlich einen Witz erzählen wollte und dabei komplett versagt hat. Im Geldausgeben ist er top aber wenn es lustig sein soll, dann ist er fehl am Platz."