Unlängst wurde ich zu einem Einsatz ins Rathaus gerufen. Die Situation war selbst für Ahrensböker Verhältnisse mehr als skurril. Der aus Niger stammende Flüchtling Mumbassa T. wollte beim Bürgermeister persönlich seine Rechte einfordern. Mumbassa war extra nach Deutschland gekommen, weil er gehört hatte, dass Flüchtlinge hier "Zucker in den Arsch geblasen bekommen".
Dem Manne konnte natürlich geholfen werden und so krempelte ich mir die Ärmel hoch und Mumbassa T. seine Hose runter. Mittels Trichter, grobkörnigem Zucker aus der Rathauskantine und einer Luftpumpe gelang es das Ansinnen des Asylbewerbers zu befriedigen. Im Nachhinein betrachtet wäre allerdings Puderzucker ratsamer gewesen. Mittlerweile hat es sich in gewissen Kreisen herumgesprochen, dass man in Ahrensbök sehr viel für das Wohlbefinden der Flüchtlinge tut und so habe ich bereits 155 Kilo Zucker verarbeitet. Einige Patienten kommen regelmäßig vorbei. Schwierig wird es allerdings in Zukunft, denn in Tschetschenien geht das Gerücht um, dass einem in Ahrensbök die Rosette vergoldet wird.


Mumbassa T. nach der Behandlung