Werte Leser, Ahrensböker sind innovativ und erfindungsreich. So zumindest die Theorie. Nun überraschte der Ahrensböker Unternehmer Hermann Glattglatze mit einem Plan, der Ahrensbök in die Weltpresse brachte. Sogar der New York Harold berichtete. Wir freuen uns sehr, den vielbeschäftigten Unternehmer in unserer Redaktion begrüßen zu können.

Ahrensböker Nachrichten (AN):"Herr Glattglatze, was haben sie konkret vor? Was man im Vorfeld so lesen konnte, erinnert eher an einen Horrortrip."

Hermann Glattglatze:"Es ist in der Tat ein gewagtes Vorhaben. Was wollen wir? Als Bestattungsunternehmer erlebe ich es immer wieder, dass eine Beerdigung als solche wenig Freude macht. Wir möchten die potenziellen Kandidaten vorurteilsfrei an ihre eigene Beerdigung heranführen. Das fängt mit der Auswahl des Sarges an, geht über die Wahl des Friedhofsplatzes weiter und endet mit einer Probebeerdigung."

AN:"Und sie meinen, das hier Bedarf besteht?"

Hermann Glattglatze:"Natürlich. Es ist doch so: eine Beerdigung hat immer etwas beklemmendes. Die Trauergäste wissen oft nicht, wie sie sich zu verhalten haben. Darf man lachen, muss man weinen? Darf ich negative Gedanken haben? Muss ich den Verstorbenen wirklich ehren? Um all diese Fragen und Problemstellungen kümmern wir uns in Seminaren."

AN:"Und diese Probebeerdigungen. Fürchten sie nicht, dass das von der Gothic-Szene missbraucht werden könnte? Schwarze Messen und so?"

Hermann Glattglatze:"Warum so negativ? Die Gothic-Szene könnte Ahrensbök aufwerten. Gäste aus der ganzen Welt würden herkommen. Ich sehe das sehr positiv."

AN:"Etwas, nun ja, peinliches wollen sie ebenfalls anbieten. Für Nekrophile."

Hermann Glattglatze:"Richtig. Ein letztes Tabu in unserer Gesellschaft. Sex mit Toten. Ich stelle mir das so vor. Wie beim Organspender willigt der potenzielle Tote schriftlich ein, nach seinem Ableben Objekt der Begierde entsprechend Veranlagter zu werden. Gegen ein entsprechendes Entgelt, versteht sich. So eine Beerdigung ist teuer und auch der Grabschmuck will bezahlt werden."

AN:"Gibt es überhaupt Interessenten?"

Hermann Glattglatze:"Natürlich. Das muss dann aber auch publiziert werden. Ahrensbök muss offensiv seine Vorzüge und Angebote anpreisen. Zuerst in den Sado-Maso-Club und anschließend in die Leichenhalle."

AN:"Was sagt der Bürgermeister dazu?"

Hermann Glattglatze:"Ich habe erst einmal vorsichtig beim stellvertretenden Vize-Bürgerversteher Armin Dickwalder vorgefühlt. Grundsätzlich ist man ja im Rathaus offen für neue Ideen."

AN:"Ahrensbök als Ziel von Freaks und abartigen Erscheinungen?"

Hermann Glattglatze:"Na und? Das ist doch schon immer so gewesen. Denken sie etwa, dass Kulturbegeisterte oder Badeurlauber nach Ahrensbök kommen? Ahrensbök hat immer überrascht."

AN:"Vielen Dank für das Gespräch."