Es gibt Leute, die meinen, dass wir nicht nur einmal leben. Dieser Gedanke ließ mich nicht mehr los und so ging ich zu einem Rückführungsexperten, der sich im Internet als Spezialist anbietet. In Hypnose versetzt, reiste ich in die Zeit zurück und fand mich im Verlies wieder. Ich sah aus dem vergitterten Fenster und erblickte die Turmuhr. Wo war ich und vor allem warum war ich hier? Ach ja, heute um 12 Uhr sollte ich hingerichtet werden. Nun erinnerte ich mich wieder. Ich bat die Henkersknechte um einen Krug Wasser. "Schon wieder?, du hast doch schon zwei Krüge voll intus," antwortete einer von ihnen. Ja, das stimmte. Ich hatte mir bereits 4 Liter Wasser gegönnt aber ich spürte, dass da noch mehr ging und so setzte ich erneut an und kippte mir das Wasser in den Körper.
"Müssen wir nicht bald los?" fragte ich die Beiden, die mich bewachten und mit wachsendem Respekt meine Wasseraufnahmequalitäten bewunderten. Einer von ihnen warf einen Blick auf die Uhr. "5 Minuten noch, mach dich bereit. Bete, wenn du etwas zu beten hast, aber fang nicht an zu heulen".
So langsam wurde es dringend. Das Wasser begehrte den Körper wieder zu verlassen, die Blase war proppenvoll. Ich musste mit aller Gewalt verhindern, dass bereits jetzt schon der Urin abging. Doch dann ging es los, die Henkersknechte brachten mich zur Hinrichtungsstätte. Dazu mussten wir an den Schaulustigen vorbei. Schweißgebadet und vor Schmerzen gekrümmt schleppte ich mich an ihnen vorbei. Viele kannten mich. 1,85 groß, massig und kräftig. Ein Typ bei dessen Witzen man am besten schallend lachte. Sogar der Teufel nannte mich Onkel. Und nun das: ein Bild des Jammers. Man meinte, ich sei im Folterkeller derart zugerichtet worden. Dabei war es nur der Drang das Wasser abzuschlagen. Ich eilte schnellen Schrittes auf den Scheiterhaufen zu. Die Henkersknechte konnten kaum Schritt halten. Sie banden mich am Pfahl fest, der Henker kam und stellte sich vor mich um sich an die Schaulustigen zu richten. Er nahm eine Papierrolle von beachtlicher Länge zur Hand und las meine Vergehen vor.
Angesichts dessen, was ich da hörte, war auch ich der Meinung, nichts besseres verdient zu haben als das was nun folgen sollte. Während der Henker also vorlas, konnte ich mich erleichtern. Der Urin rann mir die Beine entlang und füllte die Schuhe. Da ich eine dunkle Hose trug, sah man nicht, dass ich mich erleichterte...........


Fortsetzung folgt